Raum braucht Planung und Dialog

Die Agenda sah zwei thematische Schwerpunkte vor: Ortsbesichtigung und Fachforum. So galt der erste Stopp dem Sanierungsgebiet „Ludwig Hanff“. Rund 50 angemeldete Akteure aus Politik, Unternehmertum, Verwaltung und Wirtschaftsförderung informierten sich über die Planung und den aktuellen Stand des Sanierungsgebietes. Die Fläche wird aktuell einer Bodensanierung unterzogen. Ziel ist es, die 9000 qm große Fläche wieder einer wirtschaftlichen Nutzung zuzuführen.

Im Anschluss daran war ein Besuch der geplanten LKW-Wasserstoff-Tankstelle im Industriegebiet Süd vorgesehen. Im Donaubogen sollen ab zweiten Quartal 2023 die ersten Fahrzeuge H2 tanken – und zwar „grün“, weil der Wasserstoff mit Hilfe erneuerbarer Energien erzeugt wird. „Das Vorhaben liefert einen relevanten Impuls für sauberen, emissionsfreien Güterverkehr“, ist Holger Matzen von Voigt Logistik sicher. Voigt Logistik ist einer der impulsgebenden Unternehmen für die Idee eines Wasserstoffhubs für die Logistik in Neumünster. Eine Herausforderung in der Planung lag vor allem in der Beschaffung von ausreichend Wasserstoff betriebenen LKW. Diese waren bislang am Markt nicht vorhanden.

„Eine Besichtigung der Standorte führt den Dialog auf eine praktische Ebene. Sie ist ein wichtiger Teil des Austausches“, fasst Heino Bubach-Bernhardt von der Wirtschaftsagentur Neumünster den ersten Teil der Fachtagung zusammen.

Mit dem Vortrag Mehr Wirtschaftsleben auf weniger Fläche - Welche Optionen bietet die gesamtlogistische Perspektive?, eröffnete Roger Heidmann – LSA Logistik Service Agentur GmbH – den fachlichen Austausch. Der Impuls ging der Frage nach, wie das Verhältnis von Fläche = Wachstum, in Zukunft aufgelöst werden kann. An einigen Beispielen aus der Region Bremen machte er deutlich und sichtbar, welche Flächenpotenziale insbesondere bei Logistikunternehmen in Gewerbegebieten vorhanden sein können.

Im Weiteren rückten Jochen Weiand – Büro für Regionalanalyse Dortmund – und Gerhard Seltmann ­– GSE Projekte Dinslaken – noch einmal die Bedeutung eines kontinuierlichen Gewerbeflächenmonitorings hervor. Beide haben als Experten maßgeblich am aktuellen Monitoring der KielRegion und Neumünster mitgewirkt.  Die Referenten sehen zukünftig in der Ausweitung von interkommunalen Kooperationen zur Flächenentwicklung, speziell zwischen Ober- und Mittelzentren eine noch bedeutendere Rolle zu kommen.

Moderiert wurde die Veranstaltung durch Kathrin Fahrenkrug, Institut Raum & Energie.

„Der fachliche Austausch hilft allen, eigene Ziele zu erreichen. Die großen und kleinen Treffen dienen dazu, ein gemeinsames Bild und eine gemeinsame Sprache zu finden“, ist sich Heino Bubach-Bernhardt am Ende der Veranstaltung sicher.