Tag der Logistik 2025: Alternative Antriebe rücken vor.

Der Tag der Logistik 2025 in Neumünster stand im Zeichen des Wandels. Fachleute aus der Praxis beleuchteten in ihren Vorträgen die drängenden Fragen der Branche: Wie lassen sich steigende Logistikanforderungen mit dem Ziel einer nachhaltigen Zukunft vereinen? Welche Rolle spielen klimaneutrale Antriebe? Und wie können Unternehmen die Digitalisierung nutzen, um Prozesse effizienter und widerstandsfähiger zu machen? Die Veranstaltung bot einen umfassenden Überblick über die Herausforderungen und Chancen, die die Logistik in den kommenden Jahren prägen werden.

Regulatorik als treibende Kraft

Holger Matzen, Sprecher des Future Fuels Clusters Neumünster, hieß Fachleute aus Politik, Logistik und Dienstleistungen willkommen. Das Future Fuels Cluster Neumünster vereint lokale Unternehmen, die über alternative Antriebe im Schwerlastverkehr informieren und aufklären möchten. Im Anschluss übergab er das Wort an Schirmherr Joschka Kntuh, Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holsteins. Er wies in seinem Grußwort den Weg: Schleswig-Holstein führt beim Ausbau der netzdienlichen Infrastruktur für die nötige Transformation. Er betonte die Bedeutung der Trias: politischer Rahmen, persönlicher Einsatz und wirtschaftliche Machbarkeit. 

Daran schloss Jan-Frederik Konerding von KPMG AG an und schrieb den Akteuren nochmal ins Stammbuch, dass die Branche mit bis zu 15 Prozent der Emissionen globaler Lieferketten eine Schlüsselrolle bei der CO₂-Reduktion spielt. Es geht nicht nur um ökologische Verantwortung, sondern auch um wirtschaftliche Notwendigkeit: „ESG ist kein reines Berichtswesen, sondern ein Steuerungsinstrument für Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz“, erklärte Konerding. Unternehmen müssen sich den Erwartungen von Kunden, Investoren und der Gesellschaft stellen und ihre Geschäftsmodelle anpassen. Eine Resilienzanalyse hilft, Klimarisiken zu bewerten und Maßnahmen abzuleiten. Auch die Regulatorik, insbesondere die CSRD, setzt klare Rahmenbedingungen.

E-Mobilität und alternative Antriebe im Fokus

Ein weiterer Schwerpunkt war der Rückblick auf 2024: Wie haben sich nachhaltige Antriebe in der Praxis bewährt? Welche Erkenntnisse gibt es? Hannes Voigt, Lars Hannsen und Jan-Ferdinand Lühmann berichteten aus ihrem Alltag. Hannes Voigt von Voigt Logistik schilderte seine Erfahrungen mit dem ersten Wasserstoff-Lkw in Schleswig-Holstein und zog ein gemischtes Fazit: „Die Technologie funktioniert, aber der Markthochlauf stockt wegen fehlender Fahrzeuge und unzureichender H2-Verfügbarkeit. “ Jan-Ferdinand Lühmann ergänzte: „Elektro-Lkw sind 2025 erstmals wirtschaftlich und integrieren sich zunehmend ins Flottenmanagement.“ Lars Hannsen betonte, dass es weiterhin „großer Leidenschaft“ bedürfe, die Technologie aber bereits betriebswirtschaftlich sinnvoll sei.

Die nonoxx pro, ein Zusammenschluss der Stadtwerke Neumünster und der POHL Gruppe, präsentierte Lösungen für die Ladeinfrastruktur – ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Elektromobilität in der Logistik. Dabei ging es um Planung, Bau und Abrechnung der Infrastruktur. Siemens beleuchtete die Herausforderungen und Chancen intelligenter Ladelösungen und Energiemanagementsysteme. Christian Saul stellte den Ladepark Heidehof als regionales Leuchtturmprojekt vor. In seinem Bericht schilderte er, wie neben betriebswirtschaftlichen Kennzahlen auch persönliche Leidenschaft nötig war, um ein Umweltprojekt dieser Dimension zu realisieren.

Ausblick und Fazit

Der Tag der Logistik 2025 in Neumünster zeigte wieder einmal, dass die Branche vor einem tiefgreifenden Wandel steht. Nachhaltigkeit, E-Mobilität und Digitalisierung treiben diese Transformation voran. Die Herausforderungen sind groß, doch die vorgestellten Projekte und Ansätze machen Mut. Jetzt gilt es, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um die Logistik zukunftsfähig zu machen – effizient, nachhaltig und widerstandsfähig.

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Marek Frank

Projektmanager Unternehmensservice

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