„Der Rückgang bei der Anzahl der Unternehmensansiedlungen hat sich im Zuge des Konjunkturbarometers abgezeichnet. Das Jahresergebnis fiel aber dennoch moderater aus als zeitweise eingeschätzt. Natürlich sind wir mit der Bilanz nicht zufrieden und arbeiten weiter daran, mehr Unternehmen zu uns ins Land zu holen. Wir sehen jetzt auch deutlich bei uns im Land, dass die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen von der nächsten Bundesregierung deutlich verbessert werden müssen, um Deutschland in Gänze wettbewerbsfähig zu halten“, sagte Carstens. 2023 hatten sich noch 112 Betriebe in Schleswig-Holstein neu angesiedelt.
Nach den Worten von WTSH Geschäftsführer Dr. Hinrich Habeck würden die Unternehmen angesichts geopolitischer Unsicherheiten und anderer Faktoren, wie zum Beispiel steigender Baukosten sowie Finanzierungsfragen bei Standortentscheidungen eher zurückhaltend agieren. „Unsicherheit und Volatilität sind nun auch auf regionaler Ebene spürbar und spiegeln sich im Ansiedlungsergebnis wider. Manchmal ist es aber auch nicht gelungen, adäquate Flächen für Interessenten bereitzustellen“, so Habeck. Carstens betonte: „Wir schauen nach vorne und darauf, wie wir das Beste für unsere Wirtschaft herausholen: Dazu werden wir den Fokus auch weiterhin und verstärkt auf das Thema Flächenverfügbarkeit und Erneuerbare Energien legen.
Schleswig-Holstein hat großes Potenzial von der notwendigen Transformation hin zur Klimaneutralität zu profitieren. Die große Verfügbarkeit grünen Stroms ist ein Wettbewerbsvorteil des Standorts Schleswig-Holsteins, auch für energieintensive Unternehmen. Es geht nicht mehr nur darum, mehr Erneuerbare Energie zu erzeugen, sondern mit ihr mehr Wertschöpfung im Land zu schaffen.“ Ähnlich wie in den Vorjahren zeigt sich, dass auch im Jahr 2024 die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit einer Betriebsgröße von bis zu zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit 76 Prozent einen großen Anteil an der Bilanz einnehmen. 21 Prozent haben bis zu 49 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch dies entspricht nahezu dem Vorjahreswert (24 Prozent).
Erfreulicherweise gibt es hier eine Reihe von Ansiedlungen im LOG-IN Gründerzentrum. Darüber hinaus kann die Stadt Neumünster auch insgesamt ein gutes Ansiedlungsergebnis verbuchen. „2024 erwies sich trotz globaler Marktbewegungen als positives Jahr im Vertrieb und Ansiedlungsgeschäft“, sagt Iris Meyer, Geschäftsführerin der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH. „Aktuell spüren wir deutlich die Aktivitäten im Bereich der Erneuerbaren Energien. Unterstützende Dienstleistungen, die nicht an topografische Faktoren gebunden sind, gewinnen zunehmend an Bedeutung. So fügt sich jede Unternehmensansiedlung in Neumünster in ein agiles Marktumfeld ein. Mit geplanten 100 Arbeitsplätzen sticht das Vorhaben von Care4as im Jahr 2024 hervor. Das Unternehmen investiert erheblich in Neumünster. Als digitaler Dienstleister im Kundenmanagement ergänzt es die bestehende Unternehmenslandschaft“, fasste Iris Meyer das Jahr zusammen.
Erstmalig wurde in die Ansiedlungs-Bilanz das Kriterium „Förderung der Klimaneutralität“ aufgenommen. „Wir möchten künftig verstärkt schauen, wie Unternehmen, die zu uns in den echten Norden kommen, sich dem Thema Klimaneutralität stellen und welche Maßnahmen sie zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz und zum Einsatz erneuerbarer Energien umsetzen“, sagte WTSH Geschäftsführer Dr. Hinrich Habeck. Diese erstmalige Abfrage des Kriteriums war erfolgreich. So konnten gleich 24 Unternehmen eruiert werden, die sichtbare Maßnahmen ergreifen, um in Zukunft klimaneutral zu werden, übergreifend aus sämtlichen Branchen.
Details zu den Ansiedlungserfolgen in Schleswig-Holstein und ausgewählte Unternehmensportraits finden Sie in der ausführlichen Pressemitteilung der WTSH Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH.